E-Rechnung via E-Mail? Was rechtlich gilt – und welche Vorteile Peppol als Übertragungsweg hat

Inhaltsübersicht

Schaubild E-Rechnung via E-Mail

Warum der klassische Rechnungsversand per E-Mail an seine Grenzen stößt

Viele Unternehmen setzen beim Rechnungsversand auf einen eingespielten Ablauf: PDF erzeugen, per E-Mail an den Kunden senden – fertig. Das spart Porto, ist schnell und hat sich im Geschäftsalltag etabliert. Doch diese Praxis ist heute nicht mehr in jedem Fall rechtssicher – vor allem im Hinblick auf die kommende E-Rechnungspflicht in Deutschland.

Die zentrale Frage ist dabei nicht nur, ob ein PDF-Anhang rechtlich als Rechnung gilt, sondern auch, ob die E-Rechnung via E-Mail überhaupt den gesetzlichen Anforderungen an Datenschutz und Format genügt. Hier kommt Peppol als strukturierter und sicherer Übertragungsweg ins Spiel.

Zunächst zur Begriffsklärung: Eine echte E-Rechnung ist nicht einfach ein PDF. Laut EU-Richtlinie 2014/55/EU und § 14 UStG handelt es sich um eine strukturierte elektronische Rechnung, die maschinell verarbeitet werden kann – etwa im Format XRechnung oder ZUGFeRD.

Solche strukturierten Rechnungen können zwar theoretisch per E-Mail verschickt werden, etwa als XML-Datei im Anhang. In der Praxis werden jedoch häufig unstrukturierte PDFs versendet, die nicht den Anforderungen einer rechtskonformen E-Rechnung entsprechen. Die Bezeichnung „E-Rechnung via E-Mail“ trifft daher oft nicht zu – zumindest nicht im Sinne der gesetzlich geforderten Standards.

Ein aktuelles Urteil verschärft die Lage

Das Schleswig-Holsteinische Oberlandesgericht hat im Dezember 2024 ein wichtiges Urteil gefällt: Der reine Versand von Rechnungen per E-Mail mit TLS-Transportverschlüsselung reicht nicht aus, wenn darin personenbezogene Daten enthalten sind. Erforderlich ist eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, die in den meisten E-Mail-Systemen nicht gegeben ist.

Obwohl das Urteil einen Fall im B2C-Bereich betraf, sind die datenschutzrechtlichen Anforderungen auch im B2B-Umfeld relevant – etwa bei Rechnungen an Freiberufler oder Einzelunternehmen. Wer also regelmäßig personenbezogene Daten in Rechnungen übermittelt, sollte seine Versandwege überdenken.

Warum der Versandweg immer wichtiger wird

In der Diskussion um die E-Rechnung stehen oft die Dateiformate im Vordergrund. Genauso entscheidend ist aber die Frage, wie eine Rechnung übermittelt wird. Die E-Rechnung via E-Mail bringt verschiedene Herausforderungen mit sich:

  • Beim Versand von E-Rechnungen per E-Mail fehlt es an einer verlässlichen Protokollierung

  • Die Zustellung kann scheitern, ohne dass es auffällt.

  • Der Datenschutz ist nicht zuverlässig gewährleistet.

  • Archivierung und Validierung müssen manuell erfolgen.

Ein strukturierter Versand über ein geschlossenes, sicheres Netzwerk kann diese Schwächen ausgleichen und genau das bietet Peppol.

Transparenz im E-Rechnungsversand – Peppol-Nachrichten einfach nachverfolgen

Der Screenshot zeigt unsere Weboberfläche zur Nachverfolgung von automatisch versendeten E-Rechnungen – auch über Peppol. In vielen Unternehmen läuft der Versand strukturierter Rechnungen heute bereits automatisiert, z. B. über ein ERP-System, das mit unserer Lösung verbunden ist.

Mit dem integrierten Log-Viewer behalten Nutzer jederzeit den Überblick über:

  • den Status gesendeter E-Rechnungen,

  • den verwendeten Übertragungsweg (z. B. Peppol),

  • eventuelle Fehler oder Rückmeldungen aus dem Netzwerk.

Gerade bei revisionssicheren und standardisierten Versandwegen wie Peppol ist diese Transparenz entscheidend – etwa, um auf Nachfrage eines Geschäftspartners den Versand lückenlos nachzuweisen.

Die Oberfläche hilft dabei, Prozesse nachvollziehbar zu dokumentieren – ohne zusätzliche Tools oder technischen Aufwand.

e-invoice via email vs Peppol network transmission

Wer sollte jetzt handeln?

Unternehmen, die regelmäßig Rechnungen verschicken – ob an Geschäftspartner oder öffentliche Auftraggeber – sollten spätestens jetzt prüfen:

  • Versenden wir strukturierte Rechnungen oder nur PDFs?

  • Wie werden diese übertragen – E-Mail, Plattform oder Netzwerk?

  • Enthalten unsere Rechnungen personenbezogene Daten?

  • Können wir die Zustellung sicher und dokumentiert garantieren?

Wer auf automatisierte, revisionssichere Prozesse setzen möchte, wird sich langfristig vom einfachen PDF-Versand verabschieden müssen. Eine Anbindung an Peppol ist dabei keine große Hürde mehr: Lösungen wie b.invoice oder web.invoice ermöglichen einen einfachen Einstieg, ohne dass umfangreiche IT-Projekte nötig sind.

Fazit: Die E-Rechnung via E-Mail zu versenden ist kein Zukunftsmodell

Die E-Rechnung per E-Mail zu versenden ist in vielen Unternehmen noch gängige Praxis – doch rechtlich und technisch nicht mehr zukunftssicher. Der Versand unstrukturierter PDFs per E-Mail erfüllt weder die Anforderungen an Datenschutz noch an maschinelle Verarbeitung.

Mit der Einführungspflicht für strukturierte E-Rechnungen in Deutschland wird auch der Übertragungsweg entscheidend. Peppol bietet hier eine datenschutzkonforme und wirtschaftlich sinnvolle Lösung. Unternehmen, die heute umstellen, sichern sich nicht nur Rechtssicherheit – sondern machen ihre Prozesse fit für die Zukunft.

Kontakt: Jannik Stamm, Head of EDI
Telefon: +49 40 359641 259
Email: jstamm@besitec.com

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