Peppol – was steckt hinter dem Netzwerk?
Inhaltsübersicht
Geschichte von Peppol
Peppol, ursprünglich bekannt als “Pan European Public Procurement On-Line” (PEPPOL), hat seit seiner Entstehung einen bemerkenswerten Wandel durchlaufen. Im Jahr 2019 wurde der Name offiziell von “PEPPOL” zu “Peppol” geändert, um das Netzwerk an die modernen Anforderungen und die globale Nutzung anzupassen.
Peppol startete als EU-Projekt, das aus acht Work Packages bestand, die verschiedene Aspekte der digitalen Beschaffung abdeckten. Im Jahr 2012 wurde die OpenPeppol AISBL gegründet, ein internationaler Trägerverein, der die Weiterentwicklung und den Betrieb des Netzwerks verantwortet.
Heute kann Peppol auf eine beeindruckende Entwicklung zurückblicken: Das Netzwerk zählt weltweit über 500 Mitglieder aus 42 Ländern, die von 20 Peppol-Behörden (PAs) koordiniert werden. Dieser internationale Zusammenschluss fördert die grenzüberschreitende digitale Zusammenarbeit und etabliert Peppol als einen zentralen Akteur im globalen E-Invoicing und im elektronischen Beschaffungswesen.
Wie hat Peppol angefangen?
Peppol begann als ein Netzwerk, das speziell für den Austausch elektronischer Geschäftsdokumente entwickelt wurde. Der Fokus lag dabei von Anfang an auf der elektronischen Beschaffung, um Prozesse effizienter und transparenter zu gestalten. Eine Besonderheit von Peppol ist die klare Trennung in zwei Phasen: die „Vorzuschlagsphase“ (Pre-Award), in der Angebote und Ausschreibungen abgewickelt werden, und die „Nachzuschlagsphase“ (Post-Award), in der es um die Abwicklung und Verwaltung von Aufträgen geht.
Die Vision von Peppol?
Unternehmen die Möglichkeit zu geben, mit allen (europäischen) öffentlichen Stellen im Beschaffungsprozess elektronisch zu kommunizieren, um die Effizienz zu steigern und Kosten zu senken
Warum Peppol?
Peppol entstand vor dem Hintergrund, dass es in Europa eine Vielzahl unterschiedlicher Standards für elektronische Rechnungen und Beschaffungsprozesse gab. Diese Vielfalt stellte Unternehmen und Behörden vor große Herausforderungen, insbesondere bei grenzüberschreitenden Geschäften. Unterschiedliche Länder hatten unterschiedliche Anforderungen und Motivationen, was die Einführung einheitlicher Standards erschwerte.
Um diesem Problem zu begegnen, wurde die Richtlinie 2014/55/EU zur elektronischen Rechnungsstellung im öffentlichen Auftragswesen entwickelt. Diese Richtlinie legt eine Mindestanforderung für den öffentlichen Sektor fest und zielt darauf ab, die Vorteile der elektronischen Rechnungsstellung zu maximieren. Dies gelingt am besten, wenn der gesamte Prozess – von der Erstellung über die Versendung bis hin zur Entgegennahme und Verarbeitung der Rechnung – vollständig automatisiert ist. Ein wichtiger Punkt der Richtlinie ist, dass eine bloße Bilddatei nicht als elektronische Rechnung im Sinne dieser Vorschrift gilt, was die Bedeutung standardisierter, maschinenlesbarer Formate unterstreicht.
Interoperabilität als Schlüssel zur Effizienz
In der digitalen Kommunikation ist Interoperabilität von entscheidender Bedeutung. Der Sender muss sicherstellen, dass die übermittelten Daten vom Empfänger korrekt verarbeitet werden können, während der Empfänger genau wissen muss, welche Daten er erhält und wie diese zu interpretieren sind. Ohne klare Standards kann es schnell zu Missverständnissen oder Fehlern kommen, die den gesamten Prozess verkomplizieren.
Genau hier setzt die EN 16931 an. Diese Norm definiert nicht nur, welche Daten in einer Rechnung enthalten sein dürfen und welche nicht, sondern legt auch fest, wie diese Daten strukturiert und interpretiert werden müssen. Dadurch wird sichergestellt, dass jede Rechnung einheitlich und verständlich bleibt, unabhängig davon, wer sie erstellt oder empfängt.
Peppol Herausforderungen, die Sie mit BESITEC leicht meistern
Der Prozess zur Anbindung neuer Geschäftspartner kann komplex und zeitaufwendig sein. Oft sind neue Verbindungen nicht nur kompliziert, sondern auch kostenintensiv. Hinzu kommt die Unsicherheit darüber, welches Format oder welcher Standard für den Nachrichtenaustausch verwendet werden sollte, was den Prozess noch schwieriger macht. Besonders grenzüberschreitende Verbindungen stellen eine große Herausforderung dar und sind oft kaum auf einfache Weise herzustellen. Ein weiteres Problem ist, dass nicht alle Dienstleister zusammenarbeiten, was den Wechsel eines Dienstleisters zu einer zeit- und kostenintensiven Angelegenheit macht.
Doch genau hier kommt BESITEC ins Spiel. Als erfahrener Dienstleister im Bereich EDI und Peppol nehmen wir Ihnen diese Herausforderungen ab. Mit BESITEC profitieren Sie von einer unkomplizierten Anbindung neuer Geschäftspartner, klaren und transparenten Kostenstrukturen und der Unterstützung für eine Vielzahl von Formaten und Standards. Unser Service erleichtert es Ihnen, grenzüberschreitende Verbindungen herzustellen, ohne dabei auf Kompatibilitätsprobleme zu stoßen.
Peppol – CEN – EN – ???
Der Versuch einer historischen Erklärung
EN 16931
Das bedeutet jetzt genau was?
EN 16931
Standardisiert und definiert
Peppol
4-Corner Modell
Das Peppol-Netzwerk basiert auf dem sogenannten 4-Corner-Modell, das den sicheren und effizienten Austausch elektronischer Geschäftsdokumente zwischen Sender und Empfänger über ihre jeweiligen Dienstleister ermöglicht. Dieses Modell sorgt für Interoperabilität und stellt sicher, dass verschiedene Systeme nahtlos miteinander kommunizieren können.
Peppol
Was wäre, wenn?
Im Gegensatz dazu stoßen das 2-Corner- und 3-Corner-Modell schnell an ihre Grenzen. Bei diesen Modellen fehlt oft die Flexibilität und Interoperabilität, die für den Austausch zwischen verschiedenen Systemen und über nationale Grenzen hinweg notwendig ist. Schwachstellen wie erhöhte Komplexität und begrenzte Reichweite können die Effizienz erheblich beeinträchtigen.
Das Peppol-4-Corner-Modell funktioniert ähnlich wie ein Mobilfunknetz, bei dem verschiedene Anbieter über ein gemeinsames Netzwerk miteinander verbunden sind. So wird ein reibungsloser und zuverlässiger Austausch von Daten gewährleistet, unabhängig davon, welchen Dienstleister die beteiligten Parteien nutzen.
Peppol Glossar
Zum nachschlagen
Begriff | Beschreibung |
---|
AP | Access Point – technischer Adapter für den Dokumentenaustausch |
SMP | Service Metadata Publisher – dezentrale Registry für Metadaten |
SML | Service Metadata Locator – zentrale Meta-Registry (betrieben von der EC) |
DNS | Domain Name System – vom SML befüllt |
UBL | Universal Business Language – XML-basiertes Datenaustauschformat |
BIS | Business Interoperability Specification – Peppol-Spezifikationen mit gemeinsamer Syntax und Semantik je Dokumententyp |
AS4 | Transportprotokoll für einen sicheren und nachvollziehbaren Datenaustausch |
CEN | Europäisches Komitee für Normung |
EN 16931 | Europäische Norm bzgl. eines einheitlichen semantischen Datenmodells in Europa |
PINT | Peppol INTernational Invoice |
CTC | Continuous Transaction Control – Übermittlung von Daten an Steuerbehörden |
Kontakt: Jannik Stamm, Head of EDI
Telefon: +49 40 359641 259
Email: jstamm@besitec.com